DMC Coatings in Leimuiden führt spezialisierte Grundierungs- und Lackierarbeiten für Jachtbauer durch, die vor allem exklusive Megajachten bauen. Das Firmengebäude von DMC Coatings, eine ehemalige Zimmerei, wurde 2011 vollständig renoviert, um den modernsten ergonomischen und ökologischen Anforderungen und Entwicklungen zu entsprechen. Eines der auffälligsten Bestandteile ist das nach unten absaugende Luftbehandlungssystem. Eine Idee des Geschäftsführers von DMC Coatings, Martien Kuijpers, die er zusammen mit CF Industrial (CFI) und Wim de Vos Spuitcabines & Luchttechniek weiterentwickelte. Das Ergebnis: Ein für die Niederlande einmaliges Luftbehandlungssystem, das sich bezahlt macht.
Energieeinsparung dank Aktivkohlefilter
Gangways, Scheuerleisten, Bordkräne, Schiebetüren, Badeleitern … in allen Formen und Größen werden die unterschiedlichsten Bestandteile von Luxusjachten und Beibooten von den Fachkräften bei DMC Coatings grundiert, geschliffen und lackiert, bis sie den allerhöchsten Anforderungen genügen. Zum Kundenkreis des in Leimuiden niedergelassenen Unternehmens gehören Jachtbauer, die prominente Plätze im niederländischen Jachtbau einnehmen, wie beispielsweise Royal Van Lent Shipyard und Akerboom Yacht Equipments, die zu den Weltmarktführern gehören.
Absaugen nach unten
Beim Betreten der Fertigungshalle von DMC Coatings fällt sofort der Boden ins Auge. Es wird auf einem schwebenden Gitterboden in 40 cm Höhe gearbeitet, worunter sich ein Absaugesystem befindet, das alle freigesetzten Staubpartikel und Dämpfe von oben nach unten absaugt. Eine Technik, die in den Niederlanden noch nicht eingesetzt wird, aber viele Vorteile hat. „Durch die Entscheidung für eine vertikale Absaugung legt die Luft einen kürzeren Weg zurück. Schleifstaub und Dämpfe werden so schneller aus der Fertigungshalle entfernt.“ Auch in den Lackierkabinen wird mit Luftabsaugung von oben nach unten gearbeitet. „In herkömmlichen Lackierkabinen wird die Luft diagonal abgesaugt. Deswegen müssen die Lackierer immer in Richtung der Absaugwand sprühen. Bei größeren Jachtbauteilen, wie Gangways oder Badeleitern, ist der Abstand zur Absaugwand dann relativ groß. Dadurch kommt es zu Farbnebel, was der Qualität der Spritzarbeit nicht zuträglich ist. Durch die Absaugung von oben nach unten gehört das der Vergangenheit an.“
1300 CFI Filter
DMC Coatings hat vier Luftbehandlungssysteme, mit denen die abgesaugte Luft gereinigt wird. Für die Spritzkabinen gibt es zwei große Kästen mit je 468 Aktivkohlefiltern. Für die Fertigungshalle zwei kleinere mit je 180 Filtern. Insgesamt also knapp 1.300 Aktivkohlefilter, die von CFI geliefert wurden. Die Entscheidung für den Einsatz von Aktivkohlefiltern war laut Martien Kuijpers schnell getroffen. „Ich kenne einen der Gründer von CFI und wusste, dass er vor Jahren ein Luftfiltersystem mit Aktivkohlefiltern speziell für eine Lackierkabine für Autos entwickelt hatte. Als es Pläne gab, mit DMC Coatings ein Gebäude zu beziehen, habe ich meine Ideen für die Luftbehandlung und Wärmerückgewinnung mit ihm besprochen. Von dem Moment an war CFI – und später auch Wim de Vos Spuitcabines & Luchttechniek – eng in die weitere Entwicklung und Realisierung unseres aktuellen Luftbehandlungssystems mit einbezogen.
Wärmerückgewinnung
Im Luftbehandlungssystem spielen die Aktivkohlefilter von CFI eine wichtige Rolle. „Dank dieser Aktivkohlefilter ist ein Recycling der Luft, also Wärmerückgewinnung möglich. Nachdem die Luft von den Kohlefiltern gereinigt wurde, wird sie über eine offene Verbrennungsanlage weiter erwärmt und wiederverwendet. Eine durchdachte Rezirkulation der Luft, wodurch wir jährlich gut und gerne 80 % Energiekosten einsparen. Normalerweise würde eine Fertigungshalle dieser Größe bei einer Außentemperatur von 10 °C etwa 30 m³ Erdgas pro Stunde verbrauchen. Das wird jetzt um 80 % reduziert. Rechnen Sie sich ruhig aus, was für eine immense Einsparung das jährlich bedeutet.“
Strengere Gesetzeslage
Das Luftbehandlungssystem von DMC Coatings geht viel weiter als die ökologischen Anforderungen, die die niederländische Regierung derzeit an Lackierereien stellt. Beispielsweise ist die Verwendung von Aktivkohlefiltern noch nicht vorgeschrieben. Der Gründer von DMC Coatings ist ein Befürworter von strengeren Gesetzen und der Verpflichtung zur Verwendung von Aktivkohlefiltern in Lackierereien. „Überlegen Sie nur, wie viel Lösungsmitteldämpfe freigesetzt werden. Staub- und Geruchsfilter adsorbieren keine Lösungsmitteldämpfe, wodurch diese letztlich einfach an die Außenluft abgegeben werden. Lösungsmitteldämpfe sind schwerer als Luft, also setzen sich die Lösungsmittel letztlich wieder auf Häusern, Gärten und der Landschaft ab. Deswegen wäre es angebracht, dass die Regierung ihr Umweltschutzrecht für Lackierereien anpasst und den Einsatz von Aktivkohlefiltern vorschreibt. Das ist besser für Mensch, Umwelt und natürlich die Lackiererei selbst.
Nicht nur wegen der ergonomischen und ökologischen Vorteile, aber mit Sicherheit auch wegen der betriebswirtschaftlichen Vorteile. Denn neben niedrigeren Energiekosten haben die Investitionen für die Wärmerückgewinnung Anspruch auf Energiesteuerermäßigung. Und das ist für jedes Unternehmen gut zu wissen“, schließt Martien Kuijpers.